Das schlaue Füchslein

  • Wann
    Samstag 12.02.2022 19:00 - 20:45
  • Ort
    Nationaltheater, München
  • Typ
    Oper
  • Text

    Eine der anrührendsten und unsentimentalsten Liebesszenen der Operngeschichte spielt sich nicht zwischen Menschen ab, sondern zwischen zwei jungen, erotisch unerfahrenen Füchsen. Leoš Janáček verleiht ihrer Begegnung den unwiederholbaren Zauber des Zum-ersten-Mal. Sein nach einer Bildergeschichte verfasstes Libretto erzählt die Geschichte der jungen Füchsin, die vom Förster gefangen wird, auf seinem Hof die Hühner zur Revolution aufwiegelt, bevor sie ihnen die Kehle durchbeißt, Reißaus nimmt, den Dachs aus seiner Höhle vertreibt, den Fuchs heiratet, eine unüberschaubare Anzahl von Nachkommen in die Welt setzt und schließlich vom Wilderer erschossen wird.

    Regisseur Barrie Kosky erhebt die Metamorphose zum Prinzip seiner Inszenierung und beschwört in traumgleichen Bildern die verwandelnde Kraft der Erinnerung. Die ganze Oper erzählt vom Wunsch einer großen Versöhnung: keiner geringeren als der zwischen den Sphären der Natur und der Kultur, die das Werk auch musikalisch raffiniert und vielschichtig ineinander spiegelt.

    Barrie Kosky zeigt mit Das schlaue Füchslein seine fünfte Regiearbeit am Nationaltheater in München: 2021 hatte seine Inszenierung von Richard Strauss’ Der Rosenkavalier Premiere, 2019 Händels „Agrippina“, 2015 Sergej Prokofjews Der feurige Engel, 2010 Strauss’ Die schweigsame FrauRosenkavalier und Feuriger Engel entstanden unter der Musikalischen Leitung von Münchens neuem Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski, mit dem Barrie Kosky bereits seit Beginn seiner Intendanz an der komischen Oper Berlin 2012/13 eine enge Zusammenarbeit pflegt. Für Leoš Janáčeks Schlaues Füchslein steht nun erstmals die Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla am Pult des Bayerischen Staatsorchesters. Seit 2016/17 ist die gebürtige Litauerin Musikdirektorin des City of Birmingham Symphony Orchestra. Für das Kostümbild zeichnet wie schon beim Rosenkavalier Victoria Behr verantwortlich. Die Bühne entwirft der kanadische Bühnenbildner Michael Levine, der u. a. für Robert Carsen und Andreas Homoki Theaterräume entwickelt hat und dessen erste Zusammenarbeit mit Barrie Kosky auch seine erste Arbeit an der Bayerischen Staatsoper ist.